Sie sind Dokumente der Zeitmesskunst. Sie sind Schmuck- und Gestaltungselemente. Sie zeigen als einzige die wahre Ortszeit an. Die fachgerechte Herstellung benötigt mathematische und astronomische Grundkenntnisse. Einen Stab einfach in die Hauswand stecken, um die Stundenlinien zu markieren ist falsch und damit keine genau gehende Sonnenuhr.

Deshalb gibt es seit 1972 in der Sternwarte Sohland die Arbeitsgruppe Sonnenuhren unter der Leitung der Sternfreunde Wolfgang Knobel, Peter Domschke und Dr. Gernot Schulz. Diese Fachgruppe ist deutschlandweit organisiert und hat sich zur Aufgabe gemacht, Sonnenuhren in der Großgemeinde Sohland zu berechnen, zu gestalten und zu pflegen. Zurzeit sind das sechsunddreißig in Taubenheim, acht in Sohland und fünf in Wehrsdorf. Der Bürgermeister der Gemeinde Sohland beruft einen Sonnenuhrenbeauftragten für die zahlreichen Sonnenuhren. Seit November 2015 wird dieses Amt von Sternfreund Peter Domschke ausgeübt.

Sternfreund Dr. Gernot Schulz führt seit zwanzig Jahren Besichtigungen durch das Sonnenuhrdorf mit großer Resonanz durch. Heute führt Herr Jürgen Walter interessierte Besucher durch das Sonnenuhrendorf.

Der Grafiker Peter Domschke gestaltet und berechnet seit vielen Jahren Sonnenuhren. Die Statistik soll seine ausgezeichnete Arbeit charakterisieren: sechs Uhren wurden berechnet und neu angefertigt, vier Sonnenuhren wurden mit Pinsel und Acrylfarbe restauriert und acht Sonnenuhren nach alten Vorbild neu als Kopie gefertigt. Die Anfertigung wurde als das “peter domschke system“ genannt.

Diese prägen heute das Gesicht des Sonnenuhrdorfes Taubenheim. 19 Uhren wurden für andere Orte gefertigt. Die Fachgruppe erarbeitete auch ein Faltblatt mit einer Karte und Erklärungen für den Sonnenuhrweg.

Eine Sonnenuhr hat folgende Teile:
Zifferblattfläche mit dekorativen Motiven und Zahlzeichen. Der Schattenstab, der Gnomon genannt, wirft den Schatten auf die entsprechende Stundenlinie. Er ist also der Uhrzeiger.

Es gibt verschiedene Typen von Sonnenuhren, z.B. die äquatoriale Sonnenuhr mit ebenem und ringförmigem Zifferblatt. Bei dieser ist der Polstab auf den Polarstern ausgerichtet. Die Stundenlinien haben einen Winkelabstand von 15°. Bei der horizontalen Sonnenuhr befindet sich das Zifferblatt in horizontaler Lage und erstreckt sich in Nord-Südrichtung. Die Stundenlinien besitzen keinen gleichmäßigen Linienabstand. An den Wänden sind vertikale Uhren angebracht. Es gibt dabei verschiedene Unterarten, die Ursachen dafür sind u.a. in der Abweichung der Wand von der Nord-Südrichtung zu sehen. Es gibt: vertikale Süduhren, vertikale Norduhren, abweichende Vertikaluhren, polare Süd-, Ost - und Westuhren. Sonnenuhren auf gekrümmten Flächen sind besonders interessant es gibt Kugel-, Hohlkugel - und Zylindersonnenuhren.

Sonnenuhren stellen eine wunderbare Symbiose zwischen Mensch und Kosmos, zwischen Himmel und Erde dar. Die Sohlander Sonnenuhrfreunde sind gern für Beratungen bereit und geben Unterstützung bei der Herstellung einer Sonnenuhr.

In der Galerie sind restaurierte und selbst entworfene Sonnenuhren des Taubenheimers Grafiker und Sternfreund Peter Domschke zu sehen. Jede Uhr stellt ein Unikat dar.